Prof. Dr. Thomas Bauernhansl
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart
Prof. Dr. Thomas Bauernhansl, Lehrender für Produktionstechnik und Fabrikbetrieb, ist seit 2011 Leiter des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Seit 2012 ist der Autor und Herausgeber vieler Bücher u. a. zur Wandlungsfähigkeit in der Produktion, zu Industrie 4.0 und dem Management in der Produktion auch Leiter des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart.
Seine Arbeitsgebiete sind Fabrikorganisation und -betriebslehre, holistische Fabrik, nachhaltige, digitale personalisierte Produktion, Globalisierungsstrategien, Fertigungslehre, Industrie 4.0.
Nach seinem Maschinenbaustudium an der RWTH Aachen war Prof. Bauernhansl 1998 bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionssystematik des Laboratoriums für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre (WZL) der RWTH Aachen. 1999 bis 2001 leitete er die Gruppe „Prozess- und Technologieplanung“ und 2001 bis 2003 die Abteilungen „Integrierte Produktgestaltung“ sowie ab 2002 „Unternehmensentwicklung“. 2002 promovierte er zum Dr.-Ing. mit dem Thema „Bewertung von Synergiepotenzialen im Maschinenbau“. 2003 arbeitete er bei Freudenberg & Co. als Assistent der Unternehmensleitung und war er bei der Freudenberg Anlagen- und Werkzeugtechnik GmbH Geschäftsführer für den Werkzeugbau, danach bis 2007 Sprecher der Geschäftsführung. 2007 bis 2010 leitete er das Technology Center der Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik GmbH & Co. KG. 2011 war er Leiter Global Process Technology bei Freudenberg Sealing Technologies.
Prof. Bauernhansls Expertise gehört einer Vielzahl von Beiräten und Vorstandsgremien (Industrie, Verbände, Forschung, Politik) sowie der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP), dem Strategiekreis der „Plattform Industrie 4.0“ der Bundesregierung, dem Lenkungskreis der Allianz Industrie 4.0 BW und der Gesellschaft für Fertigungstechnik in Stuttgart. Er wurde durch die Borchers-Plakette der RWTH Aachen für „Dissertation mit Auszeichnung“ geehrt.
Ein wichtiges Thema ist das Stichwort Industrie 4.0. Ein Zukunftsprojekt in der Hightech-Strategie der Bundesregierung - die vierte industrielle Revolution. Die Industrieproduktion der Zukunft setzt bei ihren Geschäfts- und Wertschöpfungsprozessen verstärkt auf hoch flexibilisierte, selbststeuernde Prozesse, auf Ressourceneffizienz sowie auf die weitgehende Integration von Kunden und Geschäftspartnern. Das Ziel ist die „Smart Factory".
Prof. Bauernhansl erläutert, wie die 4. Industrielle Revolution die Prozesse verändert. Haupttreiber der Produktion ist künftig eine ganzheitliche Ressourceneffizienz, basierend auf flexiblen und hoch qualifizierten Mitarbeitern, die intelligente automatisierte Prozesse bedienen. Cyber-physische Systeme werden die weltweite Produktion bestimmen. Nachhaltigkeit ist das Ziel.
Die Zukunft der digitalen Fabrik ist dezentral und smart. Ihre Kennzeichen sind die unmittelbare Erfassung physikalischer Daten mit Sensoren, die Verwendung weltweit verfügbarer Daten und Dienste, die Vernetzung über digitale Kommunikationstechnologien sowie das Einwirken auf die physikalische Welt mit Aktoren unter Verwendung multimodaler Mensch-Maschine-Schnittstellen.