Hans Kammerlander

Hans Kammerlander ist ein weltbekannter professioneller Extrembergsteiger, Bergführer und Skilehrer sowie Autor. Er bestieg die Gipfel der Dolomiten, durchkletterte die großen Alpenwände und bezwang die höchsten Berge der Welt, darunter 12 der 14 Achttausender. 2012 bezwang Kammerlander als erster Mensch alle Seven Second Summits. Das sind die die jeweils zweithöchsten Berge eines Kontinents. Am 3. Januar 2012 erreichte er - als finale „Etappe" - den Gipfel des Mount Tyree in der Antarktis.

Tour um Tour hat er die heimatliche Enge überwunden und die Berge der Welt erobert. Dabei suchte er immer die besondere Herausforderung. Zuerst durchkletterte er die schwierigsten Wände der Alpen, oft auf neuen Routen oder in Rekordzeit. Er wurde er zu einem Höhenbergsteiger der Extraklasse. Neben Triumphen thematisiert Kammerlander auch gescheiterte Expeditionen, den Verlust von Bergkameraden, die Auswirkungen der Kommerzialisierung des Bergtourismus und seine Philosophie von einem sauberen Alpinismus.

Zu seinen größten Triumphen gehört der Alleingang auf den Mount Everest 1996. Er wagte die erste Skiabfahrt vom Gipfel des Nanga Parbat (1990), 1996 folgte so der Mount Everest. 2001 folgte die Besteigung des K2. Gemeinsam mit Reinhold Messner gelang ihm die erste Doppelüberschreitung an 8000ern: Gasherbrum II direkt gefolgt vom Hidden Peak.

Kammerlander hielt zehn Jahre lang den Rekord für die schnellste Besteigung des höchsten Berges der Welt, seinen ersten Gipfel bestieg er im Alter von acht Jahren 1964 (Großer Moosstock - 3.059 m).

Kammerlander traf zweimal den Dalai Lama, ein erstes Mal im Jahr 2005 in Brixen und ein zweites Mal bei dessen Aufenthalt Anfang Dezember 2007 in Mailand.

Kammerlander versucht, seine Besteigungen im Himalaya „by fair means“ durchzuführen. Er verzichtet dabei auf Flaschensauerstoff, den er für Doping hält, und weitgehend auf Fixseile und Depots, solange dies aus Sicherheitsgründen vertretbar ist. Er setzt bei seinen Expeditionen auf Schnelligkeit, welche nur solo oder in kleinen Zweier- und Dreiergruppen erreicht werden kann. Geschwindigkeit an den hohen Bergen des Himalayas führt zu mehr Sicherheit, weil man sich dabei so kurz wie möglich in der Todeszone aufhält. Die Ausrüstung wird auf das Nötigste reduziert, um Gewicht einzusparen und die Geschwindigkeit nochmals zu erhöhen. Grundlage für diese Art des Bergsteigens ist eine akribische, leistungssportliche Vorbereitung.

Kammerlander hält die kommerzielle Führung von Gästen auf einen Achttausender für unvernünftig. Die Verantwortung wäre ihm als Bergführer zu groß und er möchte nicht zum „Ausverkauf der Achttausender“ beitragen.

Kammerlander wurde beispielhaft ausgezeichnet: 2002 - Offizieller Botschafter der Berge im Rahmen des „Internationalen Jahres der Berge“ - 2002: Rotary-Preis für die besonderen Leistungen und Verdienste als Persönlichkeit aus und für Südtirol - 2005: European Ski Award der ISPO.