Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin
Ehemaliger Kulturstaatsminister, Philosoph und Ethiker
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin gehört neben Jürgen Habermas und Peter Sloterdijk zu den renommiertesten Philosophen in Deutschland. Er lehrte 2004 bis 2020 Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und ist seit 2022 Rektor der Humanistischen Hochschule Berlin (Leitung des berufsbegleitenden Master-Studiengangs Angewandte Ethik). 2020 bis 2024 fungierte er als stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats.
Er gilt als unabhängiger und kritischer Geist, mischt sich intelligent in aktuelle gesellschaftliche Debatten ein (Bildung, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz).
Prof. Nida-Rümelin ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Parmenides Academy GmbH, einem think tank, welcher Führungskräfte in philosophisch-ethischen Fragestellungen schult und berät.
In den letzten Jahren hat sich Prof. Nida-Rümelin mit ethischen und philosophischen Aspekten der Digitalisierung befasst, auch als Leiter eines EU-Forschungsprojektes zur Ethik der Robotik (im Rahmen des Research-Clusters RoboLaw).
Auseinandergesetzt hat er sich auch mit philosophischen und ethischen Aspekten des autonomen Fahrens und generell des Einsatzes von Software-Systemen in der beruflichen und privaten Praxis.
Für fünf Jahre (1998 bis 2002) wechselte Prof. Nida-Rümelin in die Kulturpolitik, zunächst als Kulturreferent der Landeshauptstadt München und dann als Kulturstaatsminister im ersten Kabinett Schröder. Er leitete in dieser Funktion eine Behörde mit insgesamt 6000 Mitarbeitern und einem Etat von über einer Milliarde Euro.
Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und hat sich intensiv mit Bildungsfragen befasst und dazu. 2013 stieß er mit einem Interview in der FAZ die Diskussion über die zunehmende Akademisierung an.
Im Oktober 2016 verlieh ihm die bayrische Staatsregierung die „Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinigten Europa“. Für sein Werk „Digitaler Humanismus“ erhielt er 2019 in Österreich den Bruno Kreisky Preis für das beste politische Buch des Jahres.“ 2019 wurde ihm der bayerische Verdienstorden, 2023 der Preis für Freiheit der Wissenschaft der Reinhard Hesse Stiftung, 2024 der Premio Giacomo Leopardi vom Centro Nazionale di Studi Leopardiani in Recanati zugesprochen.
Prof. Nida-Rümelin studierte Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaft in München und Tübingen. Nach einer Gastprofessur in den USA war er zunächst Professor am Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen und dann für zehn Jahre Inhaber eines Lehrstuhls für Philosophie an der Universität Göttingen.
Er ist Politikberater, Intellektueller, Moderator zwischen Philosophie und Politik sowie zeitweise am politischen Betrieb teilnehmender Philosoph.
Vorträge hält er auf Deutsch, Englisch und Italienisch.