Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Ehemaliger Direktor des Instituts für Klima, Umwelt und Energie, MdB 1998-2005, einer der weltweit fdührenden Naturwissenschaftler
Der Biologe und Physiker Prof. Dr. rer. nat. von Weizsäcker gilt weltweit als einer der herausragenden Umweltwissenschaftler, als Pionier des nachhaltigen Wirtschaftens und des Wandels, in ihm vereinen sich Klimaforscher und Umweltpolitiker. Die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie ist sein Kernanliegen. Der ehemalige Ko-Präsident des Internationalen Ressourcenpanels (bis 2014) hat einen großen Beitrag dazu geleistet, den Gedanken der Öko-Effizienz international bekannt und in Wirtschaftskreisen attraktiv zu machen. Umweltschutz und wirtschaftlicher Wohlstand schließen sich nicht aus - seine Antwort auf globale Umweltprobleme.
In seinen Vorträgen berät der ehemalige Ko-Präsident des Club of Rome (2012 bis 2018) Top-Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu Themen wie Umweltschutz und Globalisierung. Er gibt abgewogene technologische und politische Antworten auf die globale Herausforderung der Nachhaltigkeit.
Er besetzte u.a. folgende Ämter: Gründungspräsident der Universität Kassel, Direktor des Instituts für Europäische Umweltpolitik, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, Direktor am UNO Zentrum für Wissenschaft und Technologie New York, Dekan und Professor der Kalifornischen Umwelthochschule (Bren School of Environmental Science and Management). 1998 bis 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestages (Vorsitzender der Enquête-Kommission „Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderung und Antworten" - Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit). Außerdem ist er Ehrenratsmitglied im World Future Council. 2002 wurde er in die Weltkommission für soziale Fragen der Globalisierung berufen. Seit 2003 ist er Vorstandsmitglied der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V.
Als einer der Experten auf den Gebieten Umwelt, Naturschutz und Globalisierung schreibt er für führende Fachzeitschriften und hält weltweit Vorträge an renommierten Universitäten. Er fordert eine drastische Erhöhung der Energieproduktivität. „Die industrielle Revolution hat es geschafft, die Arbeitsproduktivität zu verzwanzigfachen. Wenn wir das mit der Energieproduktivität im Lauf von 100 Jahren auch hinkriegen, sind praktisch alle Umweltprobleme gelöst." Sein internationaler Bestseller „Faktor Vier – Doppelter Wohlstand – halbierter Naturverbrauch“ verdeutlicht, was ressourcenschonendes Wirtschaften bedeutet. Sein Buch „Faktor Fünf – Die Formel für nachhaltiges Wachstum“ baut darauf auf und zeigt zielführende technologische und politische Wege auf. Eine Verfünffachung der Ressourcenproduktivität wird zum Kern der Nachhaltigkeit.
Für seine Verdienste erhielt der Honorarprofessor der Universität Freiburg neben vielen anderen Auszeichnungen 2008 den deutschen Umweltpreis (Lebenswerk), 2009 das große Bundesverdienstkreuz, 2011 den Theodor Heuss Preis und den Ehrenpreis des Innovationspreises des Landes NRW, 2012 den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg, 2014 den Nachhaltigkeitspreis der Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft, 2015 den Bayerischen Naturschutzpreis. „Energie muss verteuert werden. Verteuerung soll so langsam gehen, dass Effizienzsteigerungen durch technischen Fortschritt Schritt halten. So geben Menschen nicht mehr für Energie aus als im Jahr zuvor. Daneben braucht man einen sozialen Billigsockel. Das Lebensnotwendige soll erschwinglich sein für Menschen, die sehr wenig oder nichts verdienen. „Ökonomie, die dafür sorgt, dass die Preise die ökologische Wahrheit sagen, ist etwas ungeheuer Vernünftiges." Das Preissignal ist unbürokratischer als tausend Vorschriften. Das Gottlieb Duttweiler Institut nahm ihn 2013 in die Liste der „Top 100 global thougth-leaders" auf (wer beeinflusst wie wir leben, arbeiten und konsumieren).