Prof. Dr. Hermann Simon
Professor für BWL und Marketing, Gründer einer globalen Unternehmensberatung für Strategie und Marketing
Professor Dr. Hermann Simon ist ein deutscher Wirtschaftsprofessor, seit 1995 Gesellschafter-Geschäftsführer der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners. Das Unternehmen gründete er 1985 mit ehemaligen Doktoranden. Spezialität des Unternehmens ist die Preisfindungsberatung. The Economist schreibt: „Simon-Kucher is the world’s leading pricing consultancy“.
Simon ist auch Buchautor und Kolumnist im Manager Magazin. Seine Führungsqualitäten und hohe Fachkompetenz machen ihn zu einem begehrten Referenten auf nationalen und internationalen Foren. Er trägt in deutscher und englischer Sprache vor
1969 bis 1973 studierte er Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Köln und Bonn. 1974 bis 1979 erfolgten Promotion und Habilitation. Er war Visiting Fellow am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Seitdem publiziert er in Zeitschriften wie Management Science, Harvard Business Review, MIT Sloan Management Review und Journal of Marketing Research. Als Gastprofessor dozierte er an sechs Universitäten: 1979 am Institut für Höhere Studien in Wien, 1983 an der Keio University Tokio, 1984 an der Stanford University, am INSEAD in Fontainebleau (1980–1985), an der Harvard Business School (1988–1989) und der London Business School (1991–2002).
1979 bis 1989 lehrte er Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Universität Bielefeld, 1989 bis 1995 an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. 1984 bis 1986 war Simon Präsident der European Marketing Academy (EMAC) und 1985 bis 1988 Wissenschaftlicher Direktor des Universitätsseminars der Wirtschaft (USW), Schloss Gracht/Köln. Sein wissenschaftliches Interesse beschrieb Simon („Strategie ist die Kunst und die Wissenschaft, alle Kräfte eines Unternehmens so zu entwickeln und einzusetzen, dass ein möglichst profitables, langfristiges Überleben gesichert wird“) in seiner aktiven Zeit als Wirtschaftsprofessor vor allem mit der Überbrückung der Anwendungslücke.
Simon („Persönlichkeit ist die Unabhängigkeit vom Applaus der Menge“) begann, zusätzlich zur wissenschaftlichen Laufbahn in der Wirtschaft tätig zu werden, als er Direktor des USW war. 1995 beendete Simon seine akademische Laufbahn. Er ist Aufsichtsratsmitglied in Aktiengesellschaften sowie Stiftungskuratorien. Deutschen Firmen unterstellt Simon hohe Kompetenz in Technologie und Produkten, aber nach wie vor Schwächen in Marketing, Kundenorientierung und Service. Er kritisiert den mangelnden Austausch zwischen Wirtschaft und Politik.
Simon veröffentlichte über 30 Bücher, welche in 22 Sprachen übersetzt wurden. Im Buch „Manage for Profit, not for Market Share“ (2006) (deutsch: Der gewinnorientierte Manager. Abschied vom Marktanteilsdenken) empfiehlt er Gewinn als Unternehmensziel vor Marktanteil und Umsatz zu stellen.
Neben „Hidden Champions“ wurden durch Simon weitere Begriffe geprägt, die in die Wirtschaftssprache eingegangen sind. Dazu gehören „Servicewüste“, „Transatlantica“ für den europäisch-amerikanischen Wirtschaftsraum und „Investor Marketing“. Ein Leitsatz: „Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg suchen. Imitation oder Standardverhalten führen nicht zur Überlegenheit.“
Er wurde vielfach ausgezeichnet.